Offshore-Regatta Pantaenius Rund Skagen: Langstrecke virtuell


Langstrecke virtuell



Mit ihren 510 Seemeilen gilt die Offshore-Regatta Pantaenius Rund Skagen als eine der härtesten Langstreckenregatten Europas. Sie findet im Rahmen der Nordseewoche 2020, immer im Wechsel mit dem Edinburgh Rennen, alle zwei Jahre statt.


Das Pantaenius Rund Skagen Race 2020

Erstmals kann man in diesem Jahr am Highlight der deutschen Offshoresegler virtuell teilnehmen. Die Langstreckenregatta Pantaenius Rund Skagen, benannt nach dem Hamburger Yachtversicherungsunternehmen und Sponsor Pantaenius, ist in diesem Jahr für jeden offen, der mitsegeln möchte – dies allerdings rein virtuell.

Mit Hilfe der Software Virtual Regatta, die sowohl auf Computern als auch auf Mobilgeräten wie Smartphone oder Tablet genutzt werden kann, können alle Interessierten kostenlos teilnehmen. Wer die Regatta erfolgreich beenden möchte, muss sich mit den unterschiedlichen Gegebenheiten der drei zu bezwingenden Reviere Nordsee, Skagerrak und Ostsee genau auseinandersetzen. Geschicktes Taktieren unter Einbeziehung von aktuellen Wetter- und Gezeitendaten ist dabei unerlässlich, egal ob virtuell oder real.

Um die Software am Computer nutzen zu können muss lediglich im Internetbrowser die Website virtualregatta.com aufgerufen und  werden. Um auf mobilen Endgeräten mitsegeln zu könnnen, muss zuvor die App „Virtual Regatta Offshore“ aus dem Apple Appstore oder dem Google Play Store heruntergeladen werden.

Virtual Regatta
Startseite von Virtual Regatta mit dem Pantaenius Rund Skagen Race. (Screenshot)

Eine Anleitung mit vielen Tipps, Tricks und nützlichen Hinweisen stellt zudem Pantaenius kostenlos im Internet zur Verfügung. Hier können sich alle Interessierten vor dem Start der virtuellen Regatta informieren. Die Anleitung finden Sie hier.

 

Quelle: von Redaktion Nordseewoche  29. Mai 2020

https://nordseewoche.org/pantaenius-rund-skagen-2020/


01.06.2020

Das Startbild der App
Das Startbild der App
Auf geht's nach Kiel
Auf geht's nach Kiel
Über 20.000 Starter nehmen teil, aber nur zwei stehen live an der Startlinie.
Über 20.000 Starter nehmen teil, aber nur zwei stehen live an der Startlinie.


02.06.2020

Nach 24 Stunden "virtuelles Pantenius Rund Skagen":

Feld vor dem Limfjord. Die Spitzengruppe hat den längeren Weg des Leebogens gewählt und vom besseren Wind profitiert. Heute morgen mit dem Winddreher gewendet und jetzt mit Schrick nach Skagen. Küstennahe haben spürbar weniger Wind.



22:41

Das Hauptfeld befindet sich zum Beginn der zweiten Nacht vor der Jammerbucht. Die Nacht wird bestimmt von der Frage: wann kommt die Halse?

Die Mischung aus nicht zu langem Weg und trotzdem noch genügend Westwind zum Raumen ist entscheidend. Morgen früh um 06:00 Uhr gibt es vor Grenen das Zwischenergebnis, bevor es dann auf Südkurs geht.



03.06.2020

05:30 

Grenen, die Küstenferne hat's gebracht. Wer weit nach Norden gefahren ist, liegt jetzt ganz vorn.

Nach dem Kap bei nachlassenden südlichen Winden um 8 kn geht es höher ran. Östlich oder westlich Læsø ist jetzt die nächste Entscheidung.

 

Bei Südost drehenden Winden ist es aber jetzt schon keine Frage mehr...


10:55

Ist westlich Læsø doch eine Option?

16:23

Das Feld hat sich geteilt. Der Winddreher lässt auf sich warten. Ist der Backbord- (Mehrheit) oder der Steuerbordschlag (Minderheit) effektiver?


18:55

Die östliche Gruppe legt um. Anholt bleibt ganz knapp an Stb. In den nächsten Stunden entscheidet sich ob der Winddreher gegen die „Westler“ reicht. Abgerechnet wird heute Nacht bei Samsø, Einfahrt Store Bælt...

22:30

Anholt passiert. Der Winddreher kam später, aber dafür deutlicher. Der Weg über die Ostseite hat sich erstmal nicht gelohnt. Die Westgruppe hat direkt nach Læsø gewendet und kann jetzt unerwartet anliegen, das war‘s dann wohl. Von den 600 verlorenen Plätzen aber immerhin 300 zurückgeholt. Morgen früh im Großen Belt zeigt sich, was in der Nacht noch zu holen ist.



04.06.2020

05:20

Røsnæs Fyr knapp an Bb gelassen und schon im Großen Belt. Irgendwas ist in der Nacht günstig gelaufen. Vorne liegt nur die Ostgruppe, die ich schon aufgegeben hatte. Irgendwie komisch, wenn man nicht genau weiß, was man richtig gemacht hat... 

09:00

Rudkøbing querab (okay, jetzt ist es endgültig Fiktion: mit 40er-Racer unter der westlichen Brücke und dann westlich von Langeland nach Kiel... es ist eben ein Spiel) 

7nm hinter der Spitze, damit kann ich leben. ETA 12:00, kein Manöver mehr, genügend Wind, hoffentlich steht die Zielmannschaft bereit😉  


11:59



Geschafft! Nach 2d 21h 59min 51s als 386er 55min nach dem Sieger im Ziel. Damit bester in Niedersachsen und 12. in Deutschland. Hat sehr viel Spaß gemacht; natürlich kein Ersatz, aber eine tolle Alternative zu diesen Zeiten! Und der „Vermis Boehlicus Coronae“ (nordseewoche.org) konnte diesmal keinen Ansatz finden! Sieger wurde TOPPEN aus Schweden, einer der besten virtuellen Segler weltweit, belohnt mit einer topaktuellen Smartwatch. Unter den Top50 nur ein Deutscher, die Franzosen sind bei dieser Freizeitbeschäftigung Weltmacht! Hoffentlich gibt es nächstes Jahr eine Neuauflage für die Anlandgebliebenen,


Bericht von der virtuellen Regatta: Dierk Müller